Oranienburg. Am Ende des 2.Weltkrieges lag Oranienburg in Schutt und Asche. Selbst die Nicolaikirche, die der Schinkel-Schüler
August Stühler errichtet hatte, war nur noch eine Ruine. Mit der Kirche verlor die Stadt auch die klanggewaltige Sauer-Orgel.
Als die evangelische Kirchengemeinde Mitte der 1950er-Jahre nach mühevollen Aufbaujahren ihr Gotteshaus wieder beziehen konnte,
fehlte eine Orgel.
Erst 1972 konnte eine viel zu kleine Orgel aus einer kleinen Kirche im Oderbruch nach Oranienburg geholt werden.
Dem früheren Kantor Jack Day ist es zu verdanken, dass er das unbefriedigende Provisorium beenden wollte und deshalb Verbündete
suchte, um das nötige Geld für eine hochwertige und raumfüllende Orgel zusammen zu tragen. Durch regelmäßige Orgel- und Klavierkonzerte
sowie Spenden sind so fast 40 000 Euro zusammen gekommen. Da jedoch mindestens 350 000 Euro benötigt werden, ist der Weg noch weit
Deshalb haben sich am Dienstagabend auf der Empore der Nicolaikirche 16 Freunde der Orgelmusik zusammen gefunden,
um einen Förderverein zu gründen. Gemeinsames Anliegen ist es, mehr Dynamik in das Projekt zu bringen,
um zu erreichen, dass in noch absehbarer Zeit sowohl die Kirchengemeinde als auch die Stadt mit einer angemessenen Orgel bereichert werden.
Zum Vereinsvorsitzenden wurde Kantor Markus Pfeiffer, zum Stellvertreter Florian Wilkens von der St.-Hedwigs-Kathedrale Berlin gewä:hlt.
Konrad Schmidt ist der Schriftführer, Carola Kuschel kümmert sich um die Finanzen und
Hans-Joachim Laesicke übernimmt die öffentlichkeitsarbeit.
Wer als Vereinsmitglied oder durch finanzielle Zuwendungen das Anliegen, eine neue, schöne Orgel für Oranienburg zu beschaffen, unterstützen möchte, ist herzlich willkommen.
Von MAZ-online 28.09.2018